Mein Jakobsweg 2006

12.05.2006 Brienz - Merlingen

7. Tag

......der Wecker hatte schon um 5:30 nach mir gerufen. Raus aus dem Sack und 6:30 gings los.
Wo mochte Harald wohl sein??? Vor oder hinter mir? Es ging einen wunderschönen Waldweg
entlang der aber meine Waden und den linken Oberschenkel wieder alles abforderte
und alles sehr beanspruchte. Es ging über Schneeberge und Wasserfälle. Eine wirklich tolle Strecke.
HALLO HARALD habe ich dann in den Sand des Weges geschrieben. Irgendwann auf einem
Schneefeld, nachdem ich schon gegessen hatte und die Schuhe in der Sonne getrocknet hatte,
stand er 20m hinter mir. Wir gingen 2x getrennte Wege und jedesmal trafen wir wieder aufeinander.
Zufall???

Wir waren auf dem Weg nach Interkaken. Kurz zuvor zog ich es vor ihn ziehen zu lassen und ein
kühles Bad im See zu nehmen. Es entpuppte sich als sehr kühl. Ca. 1cm! aber ich hatte meinen
Willen durchgesetzt endlich meine knochen in wildes Wasser zu tauchen.
Arschkalt ist wohl der bessere Ausdruck dafür. Bei der Gelegenheit hatte ich gleich Slip und Socken
gewaschen. Ein angenehmes Gefühl.
In Interlaken hatte ich eine super Sicht auf das Jungfrauenjoch, den Eiger und den Mönch
Eine gewaltige Bergkulisse. Sensationell....
Habe mir ein Magnum-Mandel Eis gegönnt und den Ort einfach nur durchquert. Es wimmelte nur so von Touristen.
Ein Anblick mit dem man schwer um kann in dieser Situation. Es sieht alles so befremdlich aus und das
nach nur kurzer Zeit.

Eigentlich hatten wir vor auf`s Jungfernjoch hochzufahren aber bei dem Schnee?!?!
Nachdem ich mich meiner Wanderstöcke entledigt hatte, verlor ich etwas die Orientierung und verlief mich.
Bin einfach nur gelaufen. Auf einem Feld bat ich eine Bäuerin um Rat und lief weiter. Würde schon schief gehen.

Endlich in Merlingen angekommen, sah ich eine schöne Kirche und wollte mir dort Wasser holen und
sehn ob sich Harald ins Pilgerbuch eingeschrieben hat. Wusste ja nicht ob er vor oder hinter mir war.
Wie ich mich der Treppe näherte erblickte ich, na? klar doch, Harald in voller Gestalt. Er hatte sich
schon Gedanken über die kommende Nacht und das dazugehörige Nachtlager gemacht und wartete
gespannt bis nebenan im Pfarramt das Licht anging.
Da eine ziemlich große Gewitterwolke über den Thuner See zog, wartete ich auch um an einem sicheren
Ort die Nacht zu verbringen. Tatsächlich kamen sie nach Hause ins Pfarramt.

Familie Berger.
Christian, Erika und ihre 2 Töchter.
Liebevoll baten sie uns herein und steckten uns jeweils in ein seperates Zimmer was sonst nur den
Freunden der beiden Töchter zustand. Wir duschten uns und gingen dann auf einen langen angenehmen Plausch
mit der Familie ins Wohnzimmer mit Blick auf den See und Berge. Bei einer Tasse genüsslichem Kaffee
unterhielt es sich sehr gut. Ein fantastischer Abend.
Tilsitter und Brot verspeiste ich schon beim warten
vor der Kirche.

Meine Achillisferse, die linke Wade und der Oberschenkel machetn mir ernsthafte Probleme. Manchmal denke ich mir,
wenn das den ganzen Weg so weiter geht, komme ich als körperlich gebrochener Mann zurück.
I glaub dann vereck i. Ein Mann wie ein Baum, stark wie ein Ochse. hahahaha!!!
Mit meiner Ernährung läuft etwas verkehrt, ich kann furzen wie ein Weltmeister.
Vielleicht sollte ich die Käsesorte wechseln. ;-)
Es ist 21°° und ich begebe mich zu Bett.

Schweiz: 24 Kantone & 4 Halbkantone

PS: Habe mir heute mal die Haare gewaschen ;-) Der feine Herr