Mein Jakobsweg 2006

15.07.2006 Portomarin - Palas de Rei

72. Tag

Ok, ich habe mich entschieden, nun doch erst am Dienstag in Santiago einzulaufen. War eine schnelle
und ungewohnt kurze Etappe heute. Es waren so ziemlich alle am rennen um irgendwie noch ein Bett für
diese Nacht zu bekommen. Ja, so kurz vorm Ziel gehts richtig zu auf dem Camino.

Am Morgen traf ich auf Annett aus England der ich schon in Burgos begegnet bin. Zu meiner Überraschung spricht
sie sehr gut deutsch. Es war schön so dahinzugehn und gemütlich zu plaudern. Dabei vergeht halt auch
die Zeit so schnell. Ich bat sie, mir einige Textstellen von Everlast zu übersetzen. SUPER!
Ja, nach einer kurzen Cafepause und nem neuen Stempel, war ich auch schon da. Da sitzen schon 10 Leute,
die darauf warten, bis das Refugio um 13Uhr seine Pforten öffnet und die Pilger herein lässt damit die
sich endlich den Schweiß von der Haut duschen können.
Auch wenn hier die Duschen nicht völlig geschlossen waren, was einige Damen anprangerten, so war es doch für
einen Pilger ok. Ich legte mich nach dem duschen hin und schlief bis 17 Uhr. Mein Körper nahm sich was er
verlangte und brauchte.

Wach geworden und esrtmal nen Cafe zu mir genommen. Heute ist ein ziemlich lustiger aber seltsamer Deutscher
Typ aufgetaucht.

Bin heute sehr viel neben der Straße gelaufen und habe dabei einen durch die morgendlichen Nebelschwaden
sich drängenden Sonnenaufgang genießen dürfen.

Mit einer Fl. Wein und etwas zu Essen, ließ ich mich auf dem großen Platz vor dem Refugio nieder.
Ich hatte großen Hunger der zu stillen heute nicht einfach war. Als ich so schön dabei war in meine Wurst zu
beißen und meinen Wein zu schlürfen, schickte mir der liebe Herrgott den Johann vorbei. Na so ein Zufall!
Hatte vermutet, dass er schon einige Kilometer voraus war. Pustekuchen. Es war wiedermal schön mit
ihm zu schwätzen und gemeinsam einen kräftigen Schluck Wein zu trinken. Vino "Dulce" glaub der wird so
geschrieben, sehr süß und lecker. Haben anschließend noch ein Bierchen mit Giesela aus Österreich und ner
netten Dame aus Tucson Arizona getrunken. Ein wunderschöner Abend.

Das Refugio war überfüllt, so dass Johann wie viele andere auf ihren Isomatten schlafen mussten.
Ja das war ein richtig schöner Tag. Hatte heute Mutter am Telefon und der Kasten schluckte das
doppelte als normal. Sauerei.

Gute Nacht.