Mein Jakobsweg 2006

25.06.2006 Ostabat-Asme - Saint-Jean-Pied-de-Port

52. Tag

So, lieber Franko, all die Schmerzen und Hürden die Du bis jetzt überwinden musstetst,
werden in Vergessenheit geraten, sobald du die Pforte nach Saint-Jean-Pied-de-Port
durchschreitest.

Ging es heute wieder mit Sandalen an. Wollte nach Saint-Jean-Pied-de-Port, und das
auf schnellstem Wege. Meine Schuhe waren vom Vortag eh noch feucht. Ging alles
ziemlich schnell auf der D933. Bin 6:30°° los und war mit nem Cafeeinkehrzwischenstopp
um 10.30°° in Saint-Jean-Pied-de-Port. Nur fliegen ist schöner ;-)

Habe mich gleich um einen Platz in der Gite
"REFOGE_POUR Les PELERINS DE ST JACQUES DE COMPOSTELLE"
gekümmert. Sind hier alle sehr, sehr nett, hilfsbereit und freundlich bei der Aufnahme
in die Gite.

Ein, was ich nicht ahnte, sehr beliebter Touristenort. Busse, Busse und nochmals
Busse, gefüllt mit Menschenmassen die sich mit voller Begeisterung dem Charme
dieser Stadt hingaben. So wie ich auch. Ich genoss das leichte flanieren durch die Straßen von
Saint-Jean-Pied-de-Port mit den kleinen Touriläden und einladenden Cafes sowie Restaurants.

Ließ mich in einem Restaurant nieder um den berühmten Kuchen "Gateau Basque"
bei einem lecker Kaffee zu verspeisen. Jaaaa, endlich war ich da, im langersehnten
Saint-Jean-Pied-de-Port. Wie oft schon habe ich daran gedacht wie es dort sein wird, ob ich es
bis dahin schaffe ect. ect.!

Habe noch mit Sabrina und Uwe telefoniert. In der Alten Wurzhütte ist alles beim alten.
I glaub die vermissen mi net a moi! Das ich bis hier her komme, hätte dort eh keiner gedacht/geglaubt.
Schrob einige Postkarten und kaufte mir ein neues Tagebuch für den spanischen Weg.
Den Rucksack habe ich auch ausgemistet und so einiges wird den Weg zurück nach Deutschland
schon eher finden. Ballast über Bord! Heute Abend gibts Rotwein und Bohneneintopf.
Oh, da werden sich die Zimmerkollegen freuen.
Die alte Dame des Hauses ist ne ganz charmante und witzige Person. Nur schade das man
nicht alles verstand was sie sagte. Die gute Seele des Hauses.

Sabrina hat nix von Paketen gewusst die ich in Cahors aufgegeben hatte, und Daddy
wusste nix von einer Tan-Liste die meine Bank an seine Adresse adressiert hatte.
Naja, irgendwie ist`s schon komisch.

Auf alle Fälle wünsche ich mir, dass es die nächsten 820Km genauso gut weitergeht wie bisher.
Jo, morgen in Spanien! Yippie!!! ;-))
Andere Öffnungszeiten, andere Sprache, anderes Essen, andere Refugios, ander Menschen,
andere Pilger, anderes Bier, anderen Rotwein und vieles andere mehr...... i gfrei mi wiad Sau!

Es lebe Saint-Jean-Pied-de-Port!

Es lebe der Camino!