Mein Jakobsweg 2006

02.06.06 Le Puy en Velay - Monistrol d`Allier

29. Tag

Wir besuchten am Morgen, zusammen mit vielen anderen Pilgern, die morgentliche Pilgermesse.
In der Cathedrale von Le Puy en Velay 7°°Uhr. Dabei hatten wir auch Walter "Die Banane" wieder gesehen.
Nach der Pilgermesse hatte er uns spontan zu einem Cafe eingeladen. Wir redeten und genossen
den Moment. Wir verabschiedeten uns und ohne es zu wissen für immer. Immer will ich trotzdem
nicht sagen. Wer weiß?
Danach machten wir uns auf ins Velay. Es waren schon bedeutend mehr Pilger auf dem Weg als
auf den letzten 800km. Jens sahen wir heute auch nicht mehr. Netter Kerl aber endlich kein
klack, klack, klack mehr. Es war eine sehr schöne Strecke durch die alten Vulkanhügel die sich durchs
Land zogen.

Beim ersten Halt und der Vesper in "La Roche", stießen wir auf eine Tafel mit dem Namen von
Haralds Onkel und einem deutschen Mitpilger. Unglaublich! Mich hat`s sehr tief bewegt. Möchte
gern wissen was tatsächlich in Harald vorging. Er rechnete sich sofort aus wann er 2004 hier
war und wann er damals in Santiago ankam. Somit hatte er wieder einen neuen Bezugspunkt.
Er ist ja drauf und dran unbedingt zum Feuerwehrfest in seinem Heimatort "Lunz am See" wieder da zu sein.

An einem kleinen Brunnen wo wir uns Wasser holten und uns einen Snickers gönnten, strolchte
ein kleiner putziger Wauwau rum der sich über unserem Besuch sichtlich freute und die umherliegende
Kuhscheiße fraß. Ansonsten wars heute sehr kalt und windig. Wir trafen eine Gruppe Franken.
Einer von ihnen war schon in der Jagdhütte am Spitzingsee direkt neben der "Alten Wurzhütte".

Es ging heute ziemlich zügig voran und wir überholten ne ganze Menge Pilger. Es sollte ein
gemütlicher Tag werden an dem wir unser Ziel nach 28km erreichten.
Es ging bei "Rochegude" wirklich steil den Berg hinunter. Nix für unsere Knie. Harald hatte
seit gestern auch die Probleme am Schienbein, so nahmen wir die letzten 5km die Straße.
Was auch seine Reize hatte, denn man konnte schön die Maserung des Gesteins sehen.

Gott sei Dank waren noch Plätze in der Gite frei. 7,50,-€. Die meisten Pilger reservieren
vor, was ich ganz klar nicht gut heiße. Ich finds nicht fair den anderern gegenüber. Naja!
Am Abend gabs Ravioli & Käsekuchen. Bis jetzt schien die Sonne und nun ziehen dunkle Wolken
über uns. Habe gehört das es in Deutschland regnet. Bis jetzt hatten wir großes Glück mit
dem Wetter. Gut das es Softshell gibt. Das BESTE für diese Reise.

Ich könnte streckenweise fressen wie ein Bekloppter. Freute mich schon auf das Abendmahl.
Nach den Ravioli und dem Puddingkuchen, gings pünktlich um 20Uhr ins Bett um fit für den
nächsten Tag zu sein.

PS: ne super kleine schnuckelige Gite direkt am Wege. Hatten uns dann in einem kleinen
Laden unten im Dorf etwas zu Essen gekauft. War ein gutes Stück zu laufen bis dahin.