Mein Jakobsweg 2006

06.05.2006 Herisau - Wattwil

Alles zusammengepackt und auf in Richtung Herisau über Bruggen. Noch ganz kurz bemerkt:
man sollte nicht im Westen eines Waldes campieren da dort die Sonne erst spät hinscheint
und sich die ganze Feuchtigkeit der Nacht über einen vergisst.
Immer versuchen einen Platz mit Ostblick zu bekommen, besser gesagt, dass Zelt dort aufbauen
wo morgens als erstes die Sonne hinscheint....
Schade, ca 5min zu Fuß lag ein kleiner See - Gübsensee - mit super Schlafmöglichkeit und offener
Feuerstelle.

Das wäre die Romantik pur gewesen, wenn man hätte dort am Feuer einschlafen können.
Es ging weiter Schritt um Schritt und der Schmerz der Blase zog mit.
Im Nu war Herisau erreicht was ich jedoch schnell hinter mir ließ um Zeit gut zu machen.
Eine kleine schöne Stadt. Der Weg hinter Herisau den Berg hinauf war ein Schmankerl.
Irgendwann traf ich erneut auf eine Feuerstelle und macht mich dort über mein ersehntes Frühstück her.
Etwas Ruhe im Wald genießen und Kraft tanken. Da kamen 2 junge Burschen daher und machten sich ein
Feuerchen um einige Würstchen zu braten.

He, sie fragten mich sogar ob ich einverstanden wäre wenn sie ein Feuer machen würden. Looogisch!
Ich nutzte hier gleich die Gelegenheit um die Eindrücke meines ersten Tages niederzuschreiben.
Nach dem Frühstück - Erdnussbutter, Brot und Käse mit einem Tee - und dem gekritzel von Seite
1 ging es weiter nach Wattwil.

Hatte ein beträchtliches Verlangen nach einem Apfel und wollte mir in Watwill einen solchen kaufen
aber alles hatte geschlossen. Zuvor hatte ich mich noch vor einem kräftigen Hagelgewitter in einer
Pferdescheune verschanzt und abgewartet bis es vorbei war.
In Wattwil angekommen, bin ich bis hoch zur Ruine gelaufen und habe direkt unter ihr mein Nachtlager aufgeschlagen.
Eine herrliche Aussicht über die ganze Stadt bot sich mir. In der Ruine fand in der Nacht eine Party statt.
Ein Mädel hat streckenweise so geschrien als ob man ihr bei lebendigen Leibe die Gliedmaßen entfernen würde.
Wahnsinn...! Ich versuchte so gut wie nur möglich zu schlafen was mir dann nach langer Zeit auch gelang.